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Kosten für geplante Ortsumgehung steigen an
Sächsisches Wirtschaftsministerium schätzt 101 Millionen Euro

Das SPD-geführte Sächsische Wirtschaftsministerium hat für die Freie Presse seine Vorhersage über die Kosten der Realisierung der bereits sein Jahren geplanten Ortsumgehung Freiberg aktualisiert. Gegenüber der letzten Schätzung (76 Mio. Euro) soll sich der Bau um ein Drittel auf 101 Mio. Euro verteuern.

Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann (CDU), selbst Mitglied des Aktionsbündnisses „Pro Ortsumgehung Freiberg“, nimmt wie folgt dazu Stellung:

„Eine Kostensteigerung von 76 Mio. Euro auf 101 Mio. Euro für knapp 14 km Ortsumgehung klingt zunächst einmal sehr viel. Betrachtet man aber die Ursache genauer, relativiert sich das Ganze. Zugrunde liegen regelmäßige technokratische Vorgänge einer jeden Projektplanung. Zunächst ist es so, dass der Bund an bestimmten Stellen der Infrastrukturplanung Prüfstationen vorschreibt, an denen eine Kostenfortschreibung vorzulegen ist. Die letzte Kostenrechnung für die Ortsumgehung Freiberg ist immerhin 12 Jahre alt und stammt aus dem Jahr 2003!

Ein Teil der Kostensteigerung ist bedingt durch die Auflagen aus dem Planfeststellungsverfahren (naturschutzrechtliche Auflagen, Auflagen in Zusammenhang mit Wirtschaftsunternehmen). Der Hauptteil der Kostensteigerung ergibt sich aber aus dem Baupreis- bzw. Baupreiskostenindex, der sich gegenüber dem Basisjahr 2003 enorm nach oben entwickelt hat. Ich erinnere an der Stelle daran, dass wir seither eine intensive Bautätigkeit infolge der Bewältigung zweier Flutkatastrophen hatten und haben sowie mehrere Konjunkturpakete umgesetzt wurden, um der Wirtschafts- und Finanzkrise entgegenzuwirken.

Das gestiegene Baupreisniveau ist also bezogen auf die Freiberger Ortsumgehung kein singuläres Ereignis, sondern bundesweit eine Teuerungskomponente für Infrastrukturprojekte. Demnach besteht also auch seitens des Freistaates Sachsen kein Grund, das Freiberger Vorhaben aus den vom Freistaat gesetzten Vorhaben für den Bundesverkehrsplan zu nehmen.

Die unendliche Geschichte geht also weiter und die Gegner frohlocken bereits. Dass eine Ortsumfahrung nach wie vor wichtig ist, kann jeder aktuell wieder erkennen: Da infolge des Kanalbaus der Külz-Straße der Kreuzungsbereich Leipziger Straße / Wallstraße nur einspurig befahrbar ist, staut es sich regelmäßig in alle Richtungen und ebenso an vielen Stellen der verschiedenen Umleitungsstrecken.

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