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Ortsumgehung bleibt weiter auf der Tagesordnung
Vermutungen, dass der Neubau noch weiter in die Ferne rückt, entbehren jeder Grundlage

In dem Artikel mit dem Titel „Streit um Fristen: Ortsumgehung rückt noch weiter in die Ferne“, den die „Freie Presse“ (Lokalausgabe Freiberg, nachzulesen hier) heute veröffentlichte, wird suggeriert, dass die Realisierung der dringend benötigten Freiberger Ortsumgehung aufgrund eines durch die Europäische Kommission eingeleiteten Verfahrens gegen die Bundesrepublik Deutschland nochmals verzögert wird. Dazu erreichte uns folgende Zuschrift von Dr. Mario Klippstein:

„Da ist er wieder, der Geist der stets verneint. Offensichtlich ist Goethes Mephisto auch heute noch immer dann zur Stelle, wenn es darum geht, zukunftsweisende Projekte zur Strecke zu bringen. Mit geradezu mephistophelischem Eifer gehen die Gegner der Ortsumgehung Freiberg gegen dieses Projekt vor. Begleitmusik dazu liefert die ‚Freie Presse’, indem sie Behauptungen aufstellt, dass mit der Klage vor dem Europäischen Gerichtshof, der Neubau der Ortsumgehung in noch weitere Ferne rückt.

Dabei wird augenscheinlich die europäische Praxis bei der Anpassung von Rechtsnormen ignoriert. Auf die hatte die Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann hingewiesen. Sie rechnet nicht damit, dass der Gerichtsentscheid des Bundesverwaltungsgerichtes zur Freiberger Ortsumgehung davon betroffen sein wird.

Die Behauptung, die Unterlagen des Planfeststellungsbeschlusses wären von den ehrenamtlichen Naturschützern in vier Wochen nicht durchzuarbeiten gewesen, wird schon dadurch widerlegt, dass vom BUND eine offenbar ausreichend dezidiert untersetzte Klage beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht wurde, der in Teilen dann auch statt gegeben wurde. Dies war doch sicher nur möglich, weil hier eben nicht die von der ‚Freien Presse’ ins Spiel gebrachten Laiennaturschützer agiert haben. Dazu würde ich auch den Klägeranwalt Professor Martin Gellermann nicht zählen!

Gebetsmühlenartig wird nun wieder gefordert, alternative Lösungen voranzubringen. Da werden wieder Kreisverkehre und Geschwindigkeitsreduzierungen bemüht. Die bringen allerdings keine Verkehrsentlastung, der Verkehr bleibt in der Stadt. Den Anwohnern der lärm- und abgasgeplagten Hauptverkehrsstraßen wird damit nicht geholfen. Völlig unberücksichtigt bleibt der Platzbedarf, den Kreisverkehre erfordern. An vielen Kreuzungen müsste historische Bausubstanz weichen, um verkehrssichere Kreisverkehre einrichten zu können. Es ist das alte Lied der Nichttechniker, welches die Techniker dann umsetzen sollen. Dies wird jedoch ohne gravierende Eingriffe in die bestehende Substanz nicht gehen. Und dass Kreisverkehre bei den in Rede stehenden Verkehrsbelastungen nicht wie gewünscht funktionieren wird in der Diskussion immer wieder ignoriert!

Als Fazit bleibt: Wer die Stadt Freiberg und ihre Bürger ernsthaft vom Straßenverkehr entlasten will, kommt an der Ortsumgehung Freiberg nicht vorbei! Dies sollten auch deren Gegner endlich zur Kenntnis nehmen. Es ist rührend zu lesen, wie sich Jörg Thümmler für die Bürgerinteressen einsetzt. Hat er denn dabei auch die Interessen der Bürger berücksichtigt, die in der Stadt tagtäglich die Verkehrsbelastung ertragen müssen?

Es hat eine sehr umfangreiche Bürgerbeteiligung zur Trassierung der Ortsumgehung Freiberg gegeben. Dies konnte man zur letzten Diskussionsrunde der Piratenpartei im Brauhof erfahren. Die Trassierung der Ortsumgehung kann somit auch als Ergebnis dieser Bürgerbeteiligungen betrachtet werden. Auch wenn das manchem, dem dieses Ergebnis nicht passt, nicht gefällt. Denn wie argumentiert Goethes Mephisto weiter: ‚Ich bin der Geist, der stets verneint, und das mit Recht, denn alles was entsteht, ist wert, dass es zu Grunde geht. Denn besser wär’s, dass nichts entstünde.’ Dem kann sich jedoch ein Bürger, der an der Entwicklung unserer Stadt interessiert ist, nicht anschließen!