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Ausdauer im Kampf gegen die Blechlawine
Zahlen und Fakten sprechen für Ortsumgehung Freiberg

Die Befürworter der Freiberger Ortsumgehung, an der sich bisher die Geister scheiden, müssen weiterhin ihr Durchhaltevermögen und einen langen Atem unter Beweis stellen. Denn eine endgültige Lösung für das umstrittene Thema wird es wohl erst geben, wenn die Entscheidung über deren Bau gefallen ist.

Derzeit versuchen die Gegner der Trasse jedoch wieder einmal mehr die Planungsgrundlagen anzuzweifeln. Diese sind dagegen eindeutig: Auf Grundlage einer bereits anno 2005 durchgeführten Straßenverkehrszählung hat die PTV Planung Transport Verkehr AG Dresden vor knapp drei Jahren eine Prognose für 2020 erstellt. Im Rahmen der besagten statistischen Erfassung wurde für die B 101 an der Zählstelle 5046/1114 von Montag bis Samstag eine Verkehrsbelegung von 22.582 Fahrzeugen pro 24 Stunden ermittelt, unter Vernachlässigung des Sonntag sogar von 25.243 Stück. Weiterhin ist auf der B 101 zwischen dem Südkreuz und der Einmündung zum Häuersteig in einem Zeitfenster von 24 Stunden mit einem Verkehrsaufkommen von etwa 29.500 Kraftfahrzeugen im Prognosejahr 2020 zu rechnen, auf dem Teilstück der B 101 vom Südkreuz in Richtung Stadt mit 24.500.

Gegner der Umgehungsstraße fordern nun, sich für die Anwohner einzusetzen, an deren Häusern tagein tagaus die Blechlawine, die außerdem noch Schmutz und Lärm mit sich bringt, vorbeirollt. „Doch wo soll sie hin?“, fragt Sebastian Hamann vom Aktionsbündnis „Pro Ortsumgehung Freiberg“ und führt weiter aus: „Mit einem Kreisverkehr am Südkreuz ändert sich die Situation für die Anlieger keineswegs, denn die Quantität des Durchgangsverkehrs sowie damit einhergehend des Schadstoffausstoßes und der Lärmbelästigung bleiben dieselben.

Als interessant stellt sich ebenfalls das Ergebnis einer Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dar, die an den Bundestag herangetragen wurde. Folglich ist nach der Fertigstellung der Ortsumgehung Freiberg mit einer deutlichen Reduzierung der Verkehrsbelastung im Stadtgebiet Freiberg zu rechnen. So sollen sich die Fahrzeuge auf der Brander Straße um mehr als 15.000 auf noch durchschnittlich 10.000 Kraftfahrzeuge pro 24 Stunden reduzieren. Für die Wallstraße wird sogar eine Reduzierung auf circa 6.100 und für die Schillerstraße auf rund 10.700 Fahrzeuge im selben Zeitfenster prognostiziert.

Im Kontext mit der Entlastung der Freiberger Innenstadt kommt ebenfalls der Minderung des Schwerlastverkehrs eine besondere Bedeutung zu. Von der Idee, die Bundesstraßen unter den Eisenbahnbrücken tiefer zu legen, hatte bereits Dipl.-Ing. Dr. Mario Klippstein im Rahmen einer Mitte Januar durch das Aktionsbündnis organisierten Podiumsdiskussion abgeraten. Grund dafür ist nach den Ausführungen des Verkehrsplaners der aqua saxonia GmbH neben den zu lösenden Problemen der Tunnelfundamente vor allem das Abschneiden der anliegenden Grundstücke von der öffentlichen Verkehrserschließung.

Damit sind die für März avisierten Gespräche zwischen der Stadtverwaltung Freiberg mit dem neu formierten Landesamt für Straßenbau und Verkehr nur zu begrüßen. Diese sollen dann Aufschluss über die weitere Verfahrensweise hinsichtlich der Vorbereitungen für das Bauvorhaben Ortsumgehung Freiberg geben.